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Zeitungsartikel Kunstbackwerke (1980) Kunstbackwerke Broschüre der GASAG, August 1980 Schöner Backen - Kunst zum Anbeißen Es gibt Traditionen, die zeitweilig in Vergangenheit geraten, aber eines Tages plötzlich wieder aktuell und unter verschiedensten Gesichtspunkten aufgewertet werden. Dazu gehört die sogenannte Backkunst. Vor nicht allzu langer Zeit befaßte sich eine vorzüglich dokumentierte Ausstellung des Kunstvereins Hannover damit. Ihr Thema: Backbilder - Die nicht brotlose Kunst -. Vergleichbares fand man im Umfeld der eat-art, die übrigens Daniel Spoerri, dessen eigenwilliges Bühnenbild für Bunburry kürzlich in der freien Volksbühne zu besichtigen war, manches verdankt. Die GASAG hat nun dabei geholfen, volkskundlich vielfach belegte Bräuche des Backens systematisch durch bildende Künstler verschiedenster Richtungen neu- bzw. nachzuvollziehen zu lassen. Sie stellte ausreichende Mengen eines Spezial-Lebkuchenteiges und ihre komplette Back-Technik zur Verfügung. Das Resultat, das auf den folgenden Seiten betrachtet werden kann, sind schöne, amüsante und natürlich spaßige Kuchen-Formungen, die auch oft zitierte mythische und symbolische Bezüge von Gebackenem auf den ersten Blick erschließen. Routine-Bäcker und 08/15-Süßwarenhersteller sollten sich dadurch ruhig einmal inspirieren lassen. Sammler können hier bald im doppelten Sinne des Wortes auf ihre Kosten kommen - angesichts dieses sicher höchst berlinischen Einfalls, schöner zu backen und schöner zu schenken. Daßdie entstandenen Back-Werke inzwischen in Berliner Kunstausstellungen gehangen haben (-und hängen), betrachtet der Unterzeichner als eine Art gelungene Konsequenz aus Walter Benjamins berühmtem Zitat: Der Ausdruck der Leute, die sich in Gemäldegalerien bewegen, zeigt eine schlecht verhehlte Enttäuschung darüber, daß dort nur Bilder hängen. Konrad Jule Hammer
Links:
Zeitungsartikel: Märchens eßbare Kunst (1980)
Zeitungsartikel: Warum Maler Raake auf das Stipendium verzichtet (1981)
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